Mittwoch, 15. Februar 2012

SUGAR DADDY & BARBIE-JOURNALISMUS



Manche Barbie-Journalistinnen haben manchmal nicht nur einen Sugar Daddy sondern das Glück gleich mehrere Förderer der Karriere um sich zu wissen. Ich hatte heute ein längeres aufschlussreiches Telefonat mit Abraham Melzer, dem Herausgeber des zwischenzeitlich eingestellten jüdischen Magazins „Der Semit“, den ich in Wien kennenlernte als ich bei Günther Nenning mein „Volontariat“ in seiner Medienfirma „Schriften zur Zeit“ in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts absolvierte. Wir unterhielten uns lange über die „guten“ alten Zeiten als ich ein „hoffnungsvoller“ Nachwuchsjournalist war und bei Günther Nenning mein Tagwerk verrichtete. So gesehen hatte ich auch meinen Sugar Daddy und weiß daher von was ich rede. So wie Henryk M. Broder heute, scharrte Nennung ebenfalls im bereits fortgeschrittenen Alter seine Jünglinge um sich. Das kann ja durchaus für den hoffnungsvollen journalistischen Nachwuchs von Vorteil sein, da ja der „Lehrmeister“ ein Prominenter ist. Und so wie Barbie-Journalistin Jennifer Nathalie Pyka heute, so musste auch ich damals niedere Hilfsdienste für den „Meister“ erledigen, was sich mehrheitlich in mühsamer Recherchearbeit erging, bevor ich zu „Höherem“ berufen wurde. Dann durfte ich für Nenning seine audiovisuellen Medienauftritte organisieren und managen. Journalistisch Lesen und Schreiben habe ich allerdings bei Günther Nenning nicht wirklich gelernt. 

Von alten Herren & brauner Gülle

Im Gespräch mit Abi Melzer, mit dem Henryk M. Broder über lange Jahre hinweg eine enge Freundschaft verband, erinnerten wir uns, dass Nenning auch sehr merkwürdig politisch wegdriftete, so wie Henryk M. Broder. Und ja, es stimmt. Von rinks nach lechts spazierte Nenning am Ende seines publizistischen Lebens. Als der ORF sich weigerte, auf Vorschlag von Nenning, den umstrittenen Franz Xaver Schönhuber in die Talkrunde Club-2 einzuladen, der ORF dies ablehnte, beide Nenning und Schönhuber aus der TV-Show auslud, um über die neu entstandenen rechtspopulistischen Parteien und Bewegungen in Europa ohne der beiden „Brumm-Promis“ zu diskutieren, kurzerhand die Talkrunde umbesetzte, beauftragte Nenning mich einen „Ersatz Club-2“ zu organisieren. War es damals noch ein Tabu Fans der Waffen-SS im öffentlich-rechtlichen Fernsehen eine Plattform zur Verbreitung ihrer braunen Gülle zu bieten. Nenning dagegen brach dieses richtige Tabu und betätigte sich ähnlich wie Jörg Haider als „Eisbrecher“ für die Neue Rechte. Unter der Moderation von Nenning diskutierten rechtsaußen Franz Schönhuber, der Sozialdemokrat Peter Glotz, ein echter Liberaler von altem Schrot und Korn Gerhart Baum, Hubert Kleinert von den Grünen und Rechtsabbieger Heinrich Lummer von der CDU am 24. März 1988 auf dem Bodenseeschiff "Vorarlberg". Aufgezeichnet und ausgestrahlt wurde die Sendung von SPIEGEL-TV, damals noch unter der Leitung von Stefan Aust. Gemeinsam mit der SPIEGEL-TV Produzentin Ute Zilberkweit bildeten wir beide das Organisationsteam und taten uns beide schwer mit einer eindeutig so „illustren“ Gästerunde zu diesem Thema die Vorbereitungen zu treffen. Am Tag vor der Sendung, als wir alle beim gemeinsamen Redaktionsfrühstück beisammen saßen, sagte Nenning: „Nation ist gut, Sozialismus ist gut. Warum soll denn dann Nationalsozialismus schlecht sein?“ Sprachlosigkeit, Entsetzen und Schock war die erste Reaktion. Eigentlich hätte ich sofort meine Arbeit bei Nenning hinschmeißen sollen. Ich tat es dennoch nicht um meine Vereinbarungen mit Stefan Aust und Ute Zilberkweit einzuhalten.

Diese Anekdote sei deswegen erzählt, weil sie sehr gut zeigt wie Jungjournalisten in die ideologische Falle laufen können, geblendet von der Prominenz des Lehrmeisters und dem achso-gut aufregenden Medienrummel. Kommt man ja über einen Prominenten wie Nenning oder Broder an andere Prominente ran, wird, wenn man dem Lehrmeister sympathisch ist, auch herumgereicht und er betätigt sich auch als Türöffner für die hoffnungsvolle Jungjournalistenkarriere.
Es war meine letzter Job den ich für Günther Nenning erledigte und marschierte nur wenige Meter von Nennings Redaktionsstuben über den Flur zur Redaktionsstube der Zeitschrift FORVM das Gerhart Oberschlick herausgab, die beide in der Museumstrasse in Wien untergebracht waren und brachte meine zuvor mit Altkanzler Bruno Kreisky und Peter Handke gemachten Interviews mit.

Aller Anfang ist schwer - doch mit Broder nicht so sehr?


Sugar Daddy Henryk M. Broder beauftrage Barbie-Journalistin Jennifer Pyka mit einer gründlichen Recherche über mich. Doch statt, dass Nachwuchsjournalistin J. Pyka nun begann investigativ zu recherchieren oder wenigstens -so wie es das Medienrecht ja gebietet- mit dem von Henryk M. Broder auserkorenen nächsten Delinquenten zu den Vorwürfen Stellung nehmen zu lassen, genügt es Pyka in das Arsenal des österreichischen Rechtsextremismus zu greifen und sich auf schon damals unhaltbare Vorwürfe, nur dem Rufmord und Diffamierung dienend, zu stützen. So wird mir beispielsweise unterstellt ich sei ein gewerbsmäßiger Betrüger. Nun, in der Tat gab es einmal eine Anzeige wegen Betruges gegen mich. Im Rahmen der UN-Menschenrechtskonferenz in Wien, Anfang der 90er Jahre (14. bis 25. Juni 1993) half ich zusammen mit dem Boltzmann-Institut in Wien, diese zu organisieren. Mein Job war es drei Teilnehmergruppen von zahlreichen NGOs in Hotels in Wien oder in der näheren Umgebung unterzubringen. Die von mir betreuten NGOs waren die Straßenkinderdelegation, die Frauenrechtsdelegation und die Delegation des Dalai Lama. Alles klappte wunderbar, nur die Straßenkinderdelegation machte Probleme. Delegationsleiterinnen der Straßenkinder-Delegation waren Theresa Vaninni, ehemalige Mitarbeiterin des italienischen UN-Botschafters und Dr. Susan Miller aus der Rechtsabteilung von UN-Generalsekretärs Boutrus Boutrus -Ghali. Als es an die Begleichung der Hotelrechnung ging, stellte sich heraus, dass die Organisatorinnen Vaninni und Miller nicht über ausreichende Finanzmittel verfügten. Das Hotel wandte sich an mich, da ich ja diese NGO-Delegation zum Hotel vermittelt hatte und meinte, dass ich als Vermittler die Hotelrechnung zu begleichen hätte, nachdem Vaninni und Miller, gesegnet mit den Vorteilen eines UN-Diplomatenpasses, rasch Österreich verlassen hatten. Nachdem ich mich weigerte die offene Rechnung zu bezahlen, erstattete das Hotel gegen mich Anzeige wegen schweren Betruges, war ja die Summe in der Höhe von mehreren hunderttausend Schilling nicht gerade klein. Das Verfahren zog sich hin, auch Generalsekretär Boutrus Boutrus Ghali wurde via österreichischem Außenamt um eine Erklärung gebeten die er auch abgab und meine Darstellung des Vorfalls bestätigte. Was die Barbie-Journalistin Pyka nun unterschlägt, trotz besseren Wissens, ist, dass ich vom Vorwurf des Betruges freigesprochen wurde. Aus dem Portfolio des Bundeskanzleramtes (Franz Vranitzky) wurde dann die Rechnung des Hotels beglichen.

Aber so wie Pretterebner der Freispruch nie interessiert hat, so interessiert dies auch Jennifer Pyka und Henryk M. Broder nicht. Der Vorwurf, auch wenn er sich als haltlos erweist, so eignet sich der Vorwurf nach wie vor hervorragend um einen Menschen anhaltend zu diffamieren. Vielleicht gibt Sugar Daddy Broder ja Jenny Pyka eine Nachhilfestunde in Sachen Medien- und Strafrecht. Pretterebner jedenfalls giftete es seinerzeit enorm, dass es ihm nicht gelang einen UN-Skandal „aufzudecken“, was ich ja nachvollziehen kann. War es rechtsaußen Hans Pretterebner, dem Aufdecker und Sozialistenfresser der Alpenrepublik, nicht gelungen den nächsten Sozi zu verspeisen. Da half Hans Pretterebner auch nicht der Griff in die Trickkiste des braunen Journalismus, trotz bester Beziehungen zur FPÖ-Gewerkschaft AUF die schon mehrfach im Verdacht stand Spitzeldienste für die FPÖ und Jörg Haider gemacht zu haben.

Vom nächsten Sugar Daddy, der sogar einen Jennifer Nathalie Pyka Award kreierte, für die besonderen journalistischen Verdienste zum Wohle Israels und von Sprengstoffattentaten in Österreich im nächsten Blogbeitrag.



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