Montag, 26. September 2011

Pressefreiheit kostet was

Zu einigen Emails die mich heute erreichten:

Heute ist Zeitungmachen nicht nur nach wie vor eine kostspielige Angelegenheit, sondern auch ein Kampf um die Presse– sowie Meinungsfreiheit. Dass MV-TIMES nicht perfekt war und deshalb eingegangen ist, ist nur die halbe Wahrheit. Mir brach schlicht und ergreifend mein Hauptsponsor weg, jener Gönner der nahezu fast zur Gänze den teuersten Anteil an MV-TIMES übernommen hatte, nämlich die Druckereikosten. Doch auch ihn erwischte die Wirtschaftskrise kalt und völlig unvorbereitet. Von einem Tag auf den anderen musste er Insolvenz anmelden, alle seine Konten waren gesperrt und somit trat die Zahlungsunfähigkeit ein. Seine Insolvenz schlug zu mir voll durch und ich sitze nun nach wie vor auf einer unbezahlten Druckereirechnung.

Zum anderen Vorwurf, dass MV-TIMES nicht gerade professionellst hergestellt wurde in seiner Printausgabe: Der Perfektionismus ist eine Erfindung aus Deutschland; im Guten wie im Schlechten. Noch heute denke ich wehmütig an das legendäre Qualitätszeichen „made in germany“ zurück, als Produkte mit dieser Auszeichnung die Welt eroberten, weil sie eben Qualitätsprodukte waren. Wogegen ich mich allerdings verwahre, sind die persönlichen Angriffe auf meine Person, weil ich mich weigere das Redaktionsgeheimnis zu brechen.

Ich werde mich hüten nur irgend ein streitbares Interna aus der ehemaligen Redaktion von MV-TIMES öffentlich zum Besten zu geben. Und ich werde schon gar nicht Menschen, die an MV-TIMES egal in welcher Form beteiligt waren, im öffentlichen Raum medizinisch diagnostizieren. Obwohl, das muss ich zugeben, mir das manchmal sehr schwer fällt mich zurückzuhalten.  Erzogen wurde ich halt so, dass es einfach ein paar Dinge im Leben gibt, die man einfach nicht tut. Basta. Die Diagnose über mich lautet (es sei jetzt dahingestellt vom wem sie stammt): „der Kufner ist ein Mensch zwischen Genie und Wahnsinn, ein Schizophrener.“ Dieser Spruch kommt (in Variationen) meist aus dem Mund von jenen Irren die meinen sie sind die Gesunden. Wenn ich mal versuche mit den Augen eines Psychiaters die Abendnachrichten zu sehen, dann bin ich völlig verwirrt. Denn da gibt es Interviews, Portraits, Minidokus im 30 Sekunden Format zu BankerInnen die Milliarden verzocken und einfachen Bürgern das Geld damit wegstehlen, es geht um PolitkerInnen die nur internationalen Konzern Milliarden an Euronen nachwerfen, aber nie dem einheimischen Mittelstand so großzügig helfen, es geht um Kriegstreiber a la George Bush der uns in der Abendschau erklären durfte, dass es eine Achse des Bösen gibt, es geht um einen Innenminister der fast die Gestapo wieder haben will, es geht um eine Kanzlerin die den Ärmsten der Armen noch um den letzten Rest an  Sozialethik betrügen will und jenes erbärmliche Hartz IV herabkürzt, das der ehrenwerter Bordellgänger Peter Hartz erfunden hat. All diese Menschen gelten als völlig normal. Aber der Herausgeber von MV-TIMES ist natürlich geistig abnorm, weil er die so genannten Normalen und deren Tun und Treiben beobachtet, darüber berichtet und auch schon mal scharf kritisiert. Dass ich daher es nicht leicht hatte diese Zeitung zu machen, liegt auf der Hand und ist auch ein Teil des Scheiterns von MV-TIMES.

Aber es sei allen Besserwissern und Besserkönnern ins Stammbuch geschrieben: 
der Kufner, der Irre, wird sich von niemanden den Mund verbieten lassen und weiter publizieren

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