Heute in der Früh erreichte mich die Nachricht, dass angeblich Henryk M. Broder via Emailbrief einen mir sehr lieben Menschen aufs übelste beschimpft hätte. Die Absenderadresse der unflätigen Email lautet:
Als ich den Text der angeblichen Broder-Mail vernommen habe, konnte ich es kaum glauben, dass diese Email tatsächlich von Henryk M. Broder verfasst worden sein soll. Kenne ich Broders publizistische Rülpser durchaus, ja ich kann fast sagen, dass seine derben Beleidigungen für mich keine Überraschung mehr sind. Doch diese Email geht über die gewohnte Broder-Rülpserei weit hinaus. Denn es enthält Strafrechtliches. Der juristisch zu inkriminierende Satz in dieser Email lautet nämlich:
„ich gebe ihnen deswegen eine woche zeit, mit dieser köpenickiade aufzuhören und eine klarstellung ins netz zu stellen. Wenn sie es nicht tun, werde ich es tun. Schluss mit lustig.“
Diese Bemerkung hat deswegen strafrechtlichen Charakter, denn dieser Satz erfüllt den Tatbestand der Nötigung. Es ist unzulässig als Journalist eine Person mit der Veröffentlichung von rein privaten personenbezogenen Daten zu drohen, um die betreffende Person zu einer Handlung, Äußerung oder Verhalten gegen seinen Willen zu bewegen. Das wäre demnach auch ein glasklarer Medienmissbrauch, würde einen Journalisten vollkommen disqualifizieren und ihn vor dem Presserat wiederfinden lassen.
So blöd kann doch Henryk M. Broder nicht sein, dachte ich und vermutete ein Fake dahinter. Henryk M. Broder steht ja auf so manche publizistische Leckereien, wie jene in Aachen, aber dass er bereits so größenwahnsinnig ist zu meinen, dass das Strafrecht für einen Henryk Broder nicht mehr gilt, das wollte und konnte ich mir nicht vorstellen. Also schrieb ich zwei Emails mit gleichem Text an Broder, eine an die Achgut-Redaktionsadresse und eine zweite auf die ihm angeblich zugeordnete Yahoo-Emailadresse um zu verifizieren ob die Yahoo-Adresse tatsächlich Henryk Broder gehört:
From: Klaus Ch. Kufner <klaus.ch.kufner@googlemail.com>
To: info@achgut.de
Sent: Monday, February 27, 2012 2:00 PM
Subject: Zu Händen Herrn Henryk M. Broder
Obwohl es mir schwer fällt, dennoch
Sehr geehrter Herr Broder,
seit einigen Tagen erreichen mich Emails mit dem Absender: broder_berlin@yahoo.de und auch mit H. Broder untertippt sind. Nachdem der Inhalt so gar nicht zum Schreibstil des mir wohl vertrauten Broder passt, frage ich Sie hiermit: gehört die eben erwähnte Emailadresse Ihnen?
Klaus Ch. Kufner
Kurze Zeit später erhielt ich dann diese Rückantwort:
Betreff: Re: Zu Händen Herrn Henryk M. Broder
Datum: Mon, 27 Feb 2012 06:06:23 -0800 (PST)
Von: Broder Henryk <broder_berlin@yahoo.com>
Antwort an: Broder Henryk <broder_berlin@yahoo.com>
An: Klaus Ch. Kufner <klaus.ch.kufner@googlemail.com>
ja, das ist meine adresse, aber die mails sind nicht von mir. b
Nanu, dachte ich. Die Emailadresse stimmt also. Henryk Broder bestätigt dies mir in seiner Antwortmail. Nur warum sagt er aber dann zugleich: (…), die mails sind nicht von mir.-?
Halten wir kurz fest: ich behaupte gegenüber Henryk Broder, dass mich unter seiner Emailadresse Briefe erreichen und möchte wissen, ob diese tatsächlich von ihm stammen. Broder antwortet richtig, denn ich habe keine Emails von ihm bekommen. Meine Fragestellung an ihn, dass ich Emails von ihm erhalten hätte, hatte nur den Zweck, die Authentizität der Yahoo - Emailadresse bestätigt zu wissen. Also, Broder antwortet richtig, wenn er mir antwortet, dass wenn mich Emails unter seiner Adresse erreicht haben sollten, diese nicht von ihm stammen. Doch Broder interessiert sich nicht dafür, wie viele und mit welchem Inhalt die „an mich“ gesandten Email gewesen sein sollten. Denn wenn mir mitgeteilt würde, jemand würde unter meiner Emailadresse Briefe versenden die gar nicht von mir stammen, dann wäre ich in heller Aufregung und würde ganz gern wissen, was da unter meinem Namen und meiner Emailadresse versandt wird. Doch Broder fragt nicht danach und es interessiert ihn scheinbar nicht.
Also schicke ich eine zweite Email an die Achgut-Redaktion los um doch noch zu verifizieren ob die Yahoo-Emailadresse wirklich Henryk M. Broder gehört:
From: Klaus Ch. Kufner <klaus.ch.kufner@googlemail.com>
To: info@achgut.de
Sent: Monday, February 27, 2012 4:35 PM
Subject: Zu Händen Henryk M. Broder
S.g. Herr Broder,
ein angeblicher Herr Henryk Broder antwortet mir via der Emailadresse: broder_berlin@yahoo.com
Ich ersuche Sie freundlichst um Aufklärung, ob Sie eine Emailadresse broder_berlin@yahoo.com besitzen. Wenn nicht, so haben Sie es mit einem Fake bzw. Trittbrettfahrer zu tun.
Gruß, Kufner
Und sandte auch gleich noch eine zweite Email an die besagte Yahoo-Adresse mit zwei Fragen los, die nur Henryk M. Broder wissen kann, um herauszufinden, ob es sich bei dem Emailbriefschreiber von der Yahoo-Adresse tatsächlich um Henryk. M. Broder handelt:
Sehr geehrter Herr Broder,
nun, wenn Sie tatsächlich Henryk M. Broder sind, dann wissen Sie doch bestimmt in welcher Schulklasse Sie Abi Melzer kennengelernt haben und welche Farbe die Eingangstür zu Abis Elternhaus hatte?
Gruß, Kufner
Die Rückantwort erfolgte relativ prompt:
Betreff: Re: Zu Händen Henryk M. Broder
Datum: Mon, 27 Feb 2012 09:30:43 -0800 (PST)
Von: Broder Henryk <broder_berlin@yahoo.com>
Antwort an: Broder Henryk <broder_berlin@yahoo.com>
An: Klaus Ch. Kufner <klaus.ch.kufner@googlemail.com>
Kopie (CC): henryk broder <broder_berlin@yahoo.com>
passen sie mal auf, sie versoffener vollpfosten, ich sag ihnen zum zweiten und letzten mal, dass ich keine mails an sie geschrieben habe. und jetzt ab in die ausnüchterungszelle und danach unter die dusche, blödes stinktier. b
Inzwischen bin ich fast überzeugt, dass die Yahoo-Emailadresse tatsächlich Henryk M. Broder gehört, passt das Gegröle und Gerüplse in den Emails zu gut zu seinem üblichen publizistischen Stil mit den Vokabeln "Astloch" etc. Sollte also Henryk M. Broder tatsächlich der Verfasser dieser Email sein, dann ist es ein unglaublicher Skandal, dass Broder in Anlehnung des österreichischen Antisemiten Karl Lueger („Wer Jude ist, bestimme ich!“) einem Menschen die jüdische Identität abspricht. Woher leitet Broder das Recht ab zu bestimmen wer Jude ist und wer nicht? Was legitimiert ihn dazu? Dieser Anspruch von Broder, lässt sich nur mehr mit dem Größenwahn der Nazis vergleichen, die den rassistischen Ariernachweis abverlangten. Aber Broder geht noch einen Schritt weiter und beschimpft diese mir sehr liebe Person als eine „antisemitische Schlampe“, wie er einst auch Evelyn Hecht-Galinski ein„antisemitischer Schlamperich“ rüber holzte.
Wie gesagt, hundertprozentig sicher bin ich mir nicht ob die Emails vom Yahoo-Account tatsächlich von Henryk M. Broder stammen oder doch eher von einem durchgeknallten Arzt aus der Gegend um Frankfurt a. Main der sich ebenfalls der Vulgärsprache und des Größenwahns bedient.
Sollte diese Emails tatsächlich von Broder stammen, so würden sie ein recht gutes "Sittenbild" von Henryk M. Broder herzeigen ...
Nachgereichtes:
Vielleicht hat ja Email-Broder den Pressekodex vergessen, hier eine kleine Erinnerungsstütze:
Ziffer 1 - Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde
Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse.
Jede in der Presse tätige Person wahrt auf dieser Grundlage das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der Medien.
Ziffer 4 – Grenzen der Recherche
Bei der Beschaffung von personenbezogenen Daten, Nachrichten, Informationsmaterial und Bildern dürfen keine unlauteren Methoden angewandt werden.
Ziffer 9 – Schutz der Ehre
Es widerspricht journalistischer Ethik, mit unangemessenen Darstellungen in Wort und Bild Menschen in ihrer Ehre zu verletzen.
Nachtrag 8.März 2012
dass ich Broders Emailadresse veröffentlicht habe, hatte Auswirkungen für den Pornobären: